Awarenesskonzept
Wir möchten im Z10 einen Ort schaffen, an dem sich möglichst viele Menschen wohl fühlen und Spaß haben können. Dafür wollen wir als Awareness Team sorgen, indem wir ansprechbar sind und uns um die Bedürfnisse der Besucher*innen und Helfer*innen kümmern.
Wir handeln dabei nach den Grundprinzipien der Definitionsmacht und Parteilichkeit. Wenn eine Person übergriffiges Verhalten erlebt, darf diese mit ihren Worten beschreiben, was sie erlebt hat. Die Begriffe und Beschreibungen werden von uns nicht hinterfragt, sondern so übernommen, wie die betroffene Person sie wählt. Wir ergreifen ganz klar Partei für die Person, deren Grenzen grade verletzt wurden und gehen auf ihre Bedürfnisse ein. Wir wollen die betroffene Person fragen, was sie braucht und das nach Möglichkeit umsetzen. Wenn sich daraus direkte Konsequenzen für die übergriffigen Person(en) ergeben, wie zum Beispiel ein Hausverbot für den restlichen Abend, dann nicht um diese zu bestrafen, sondern um die betroffene Person und andere vor dem übergriffigen Verhalten zu schützen. Ob das übergriffige Verhalten absichtlich oder unabsichtlich war, ist dabei für uns nicht wichtig. Wir wollen uns klar machen, dass wir uns alle unabsichtlich übergriffig und grenzverletzend verhalten können.
Unter übergriffigem Verhalten und Grenzverletzungen verstehen wir vor allem sexualisierte Übergriffe und Gewalt (z.B. ungewünschtes Antatschen) sowie diskriminierende Äußerungen oder Handlungen wie Rassismus oder Homophobie.
Wir versuchen präventiv zu handeln und gehen während unserer Schichten aktiv auf Menschen zu, um uns nach deren Wohlbefinden zu erkundigen. Wir sind erkennbar anhand von rosafarbenen Warnwesten oder T-Shirts mit der Aufschrift „Awareness“. Wir haben einen Rückzugsraum im 2. OG, der jederzeit für Menschen, die sich an uns wenden, verfügbar sein soll. Wenn Menschen auf uns zukommen, handeln wir in deren Interesse und geben ohne ausdrückliches Einverständnis keine Informationen an Menschen außerhalb des Awareness Teams weiter, außer bei rechtlichem Zwang oder im Rahmen eines vertraulichen Gesprächs um das Erlebte zu verarbeiten. Auch dann werden Informationen möglichst anonymisiert geteilt.
An erster Stelle steht dafür bei uns der Selbstschutz. Wenn eine Situation für uns zu krass wird oder in uns etwas loslöst („triggert“) behalten wir uns jederzeit die Möglichkeit vor, uns aus der Situation zu entfernen. Daher sind wir auch immer zu zweit in einer Schicht und bei jedem Gespräch.
Während der aktiven Awareness Schichten wird es auch ein Sicherheitsteam (Security, „Secu“) geben. Wir greifen niemals physisch ein und übergeben, sollte das notwendig werden, an die Secu. Wir wollen empathisch und urteilsfrei auf alle Menschen zugehen. Bei Gesprächen achten wir darauf, dass vor allem eine Person aus dem Awareness Team mit einer anderen Person spricht und nicht beide mehr oder weniger abwechselnd.
Wir bleiben während unserer Awareness Schicht immer nüchtern und brechen die Schicht ab, wenn wir uns körperlich oder emotional nicht in der Lage sehen. Für solche Fälle versuchen wir Springer*innen parat zu haben.
Wenn wir neben unserer Kernarbeit als Awareness Team noch Kapazitäten haben übernehmen wir „Care-Aufgaben“, also kümmern uns um Menschen, die auf Grund ihres Konsums Hilfe brauchen könnten, beseitigen mögliche Gefahren im Gelände und versuchen das Event barrierefreier zu machen. Wir können aber auch einfach Smalltalk mit den Menschen auf der Feier halten und uns als Teil der Party fühlen. Auch mal Tanzen und Spaß haben ist für uns strengstens erlaubt :)